Morgen vor 26 Jahren saß ich beim Frühstück am Tisch meiner Eltern... zwei Scheiben Toast wie üblich mit Salami und Gelbwurst belegt. Im Radio kamen die sieben Uhr Nachrichten und mit ihnen die Meldung: Bon Scott wurde in der Nacht in seinem Auto tot aufgefunden, vor der Wohnung eines Freundes in London. Erstickt an seiner eigenen Kotze.

Bon Scott. Tot.

Eine Welt brach für mich zusammen. Es gab in meinem Zimmer eine AC/DC Ecke, mit Postern aus der Bravo. Die wurde umgehend in eine Trauerecke verwandelt. Bon Scott, tot!
Ich hörte zu dieser Zeit nur zwei Bands: AC/DC und Kiss. Ich hatte AC/DC für mich im Alter von elf Jahren entdeckt, aber nun, zwei Jahre später endlich auch ein paar Vinylplatten. Die einzig andere Band, deren Platten ich damals hatte, war Queen. AC/DC, KISS und dann mit Abstand dahinter Queen - das waren meine Lieblinge zu der Zeit. Da konnte lange Zeit nichts heranreichen, auch nicht die Top-Ten der Hitparade International (mit Werner Reinke!) auf HR3, die über Jahre meinen musikalischen Horizont prägte.

In der großen Pause in der Schule - und schon davor auf der Fahrt mit der Straßenbahn - gab es nur das eine Thema; Bon Scott. Ist tot. Fassungslosigkeit, jahrgangsübergreifend, auf allen Stockwerken der Schule (zumindestens in der Unterstufe). Das Ende von AC/DC, auf jeden Fall, keine Frage, zumindestens nicht für Martina, Birgit und mich, die wir jeden Morgen zusammen in der Straßenbahn fuhren.

So merkwürdig sollte ich mich erst wieder 14 Jahre später fühlen, als sich Kurt Cobain erschoss. Wobei mich der Tod von Bon Scott mehr mitgenommen hat, damals.

Gelbwurst esse ich übrigens nicht mehr.

I got myself a Cadillac, but I can't afford the gasoline

- AC/DC, Down Payment Blues

Nachtrag: drüben bei Marius' Maingold gibt's auch 'n nettes youtube.com Video zu sehen...