I wanna fist you with rock

danko_tix.gif:-) Tsss, der gute Danko Jones. Dicke Hose, dicke Lippe und ein dickes Paket R.O.C.K. Der Brüllwürfel aus Kanada hatte gestern beim Konzert im Schlachthof nach wenigen Augenblicken die Bühne und das Publikum gewohnt fest im Griff. Unglaublich, was das Trio für ein Brett hinlegt. Schlagzeug-Gitarre-Bass, direkt in den Popo, geschmiert von der ureigenen Danko Jones Mischung aus augenzwinkerndem Ich-bin(hab)-de(r/n)-Grösste(n)-Gehabe und einer dicken Packung Charme. Das war genauso tight und beeindruckend wie damals, als ich Danko Jones zum ersten Mal in der Batschkapp im Vorprogramm der Backyard Babies und Hellacopters gesehen hatte. Kurz danach war er ja auch in Wiesbaden, musste aber in der kleinen Räucherkammer des Schlachthof spielen... woran er sich gestern auch genüsslich erinnerte: I tell you what, it feels good to rock the BIG stage!

Kurz davor hatte die Murmeltiertag-Band Gogol Bordello das Haus gerockt, sie werden ja gerne als Klezmer-Pogues/Punks verschlagwortet, mich hat es irgendwie an Les Negresses Vertes erinnert. Der Sänger sieht original aus wie Averell Dalton. Und der Geiger ist glaube ich der Großvater von Ian Anderson. Selten habe ich einen Mischpultmann so rotieren sehen wie bei diesem Auftritt - kein Wunder, neben Geige, Akordeon, Akustikgitarre, Eimern über Mikrofon als Perkussion, gab es eine schön abgefetzte Fender Jazzmaster, einen extrem dubbigen Bass (und auch teilweise sehr-er-er-e-r-r-r delay-lastige Gesangsparts), ab und an noch zwei Hupfdohlen mit Crashbecken und Umhänge-Bassdrum - und alle sind am Rumrennen auf der Bühne und ständig an anderen Mikrofonen. Der arme Mischer ist bestimmt um zehn Jahre gealtert. Irgendwann war dann auch noch Asynchron-Boy aus dem Publikum mit auf der Bühne. Die Songs von Gogol Bordello sind nicht tot zu kriegen, und die Band ist Meister im Song-ist-jetzt-eigentlich-zu-Ende-aber-wir-machen-jetzt-grad-nochmal-weiter-spielen. :-) Ob man ihrer Auffordrerung Start Wearing Purple nachkommen wird, bleibt abzuwarten.

Davor spielte Disco Ensemble aus Finnland, die einen unglaublichen Gitarristen am Start haben und auch so ein bisschen im Bloc Party Gewässer wildern. Hat mir gut gefallen, auch wenn ich nur knapp zur zweiten Hälfte des Sets in die Halle kam, und deshalb auch nichts vom Beduin Soundclash mitbekommen habe, leider.

Das Ganze fand im Rahmen der Antidote-Tour statt und so sah man auch allenthalben Sponsoren-Logos und neben dem Merchandise gab es auch eine sehet-unsere-Produkte-Ecke... was dazu führte, dass ich mir kurz ob meiner Vans-Schlappen etwas doof vorkam.