Erstaunlich. Seit dem grosse Bildschirme erschwinglich werden und auch auf Laptop Computern Monitore mit feinen Auflösungen die Regel sind, darf ich vermehrt mit Kunden darüber diskutieren, wie sich die Webiste denn im Browserfenster verhält. Bzw es verläuft so, dass ich vor der Entwurfsarbeit schon darüber rede, sie es nicht verstehen, dann einen Screenentwurf sehen, abnicken, von mir darauf hingewiesen werden, dass das ein oder andere Design aber eine feste Breite bedingt, oder dass es sich dynamisch an die Breite des Monitors anpasst, somit der gezeigte Screen aber nur eine der möglichen Darstellungen zeigt - und wenn das Ding dann zum ersten Mal in html umgesetzt ist, geht die Diskutiererei los: "Warum nutzt die Seite nicht die ganze Breite meines Monitors?" (Wenn man sich auf ein feste-Breiten-Design geeinigt hatte) oder "Warum sind die Bilder in der rechten Spalte so klein, da ist doch mehr Platz" oder "der Text läuft jetzt aber nicht so schön" (wenn man ein flexibles Design mit dynamischen Spaltenbreiten gewählt hat)... seufz.

Da könnt' ich kleine Schrauben und Würfelchen kotzen, ich muss als Gestalter zum einen in der Entwurfsphase mit Screens arbeiten, die trotzdem einen Entwurf mit flexiblen Breiten darstellen sollen, obwohl sie ja statisch sind, und oft mit CI-Vorgaben kämpfen, die es bedingen, dass man mit festen Breiten arbeitet, gleichzeitig aber dem Kunden vermitteln, dass die Welt da draussen gerne auch mal andere Bildschirme und Broswer-Fenster-Größen hat, als er selbst. Wenn ich dann noch Punkte wie "User kann Schriftgrößen verändern" während der Entwurfsphase mit ins Spiel bringe, steigen die meisten Kunden aus und "wollen es mal sehen".

Es hat sich auch nach 15 Jahren Internet noch nicht wirklich rumgesprochen, dass eine Website keine Magazin- oder Buchseite ist, die eine definierte Breite und Höhe hat. Und es ist echt schwierig, zu erklären, warum das elementaren Einfluss auf die Gestaltungsarbeit hat und warum man deshlab ganz früh entscheiden muss, wie sich die Website im Browser verhalten soll. Und dass es schwierig und/oder auwändig ist, während der Entwurfs- und Konzeptionsphase ein solches flexibles Design darzustellen.

Und selbst wenn ich der Meinung bin, dass alles gut und verständlich vermittelt zu haben - am Ende, wenn die Seite dann prototypisch mal in html steht, gibt es die oben erwähnten Dikusssionen.

Am liebsten sind mir dann die Leute, die ein Design haben wollen, was eine feste Breite bedingt, weil sie die Kontrolle über Elementbreiten verlangen (das muss aber so und so breit sein), mir dann aber während der Diskussion mit Beispielsseiten kommen "da geht es doch auch", die so garnichts mit dem eigenen Design zu tun haben, und gnadenlos das Browserfenster mit Inhalten über die gesamte Breite füllen - und meistens dann auch entsprechen fies aussehen... argh.