Manchmal, da setze ich mich einfach so vor den Fernseher, zappe stumpf in allen Kanälen rum und bin mit dem Kopf eigentlich ganz woanders.

Früher, bei meinen Großeltern, da lief immer der Fernseher wenn wir zu Besuch kamen, und wurde erst ausgemacht, wenn Oma sagte, jetzt mach' doch mal das Ding aus, wir haben Besuch. Ich fand das natürlich doof, denn bei uns zu Hause lief so gut wie nie der Fernseher, und die Gespräche bei den Großeltern waren nicht so spannend für mich. Viel später habe ich mich gefragt, ob der Fernseher bei denen wohl immer lief, weil die Großeltern sich eigentlich nichts mehr zu sagen hatten? Oder damit sie sich dann was zu sagen haben?

Naja jedenfalls läuft bei mir ab und an auch der Fernseher einfach so. Und manchmal, sehr selten, aber wenn es passiert, dann ist es umso toller, da bleibe ich auf irgendeinem Kultur- oder dritten Programm in irgendeiner absurden Dokumentation hängen (arte ist da auch immer ein ganz heisser Kandidat), oder, und das ist dann wirklich fantastisch - der Offene Kanal Offenbach zeigt sich von seiner besten Seite:

Tonis Tastenwelt

"Tonis Tastenwelt" entführt uns in einen Keller, in dem Toni auf einem Bürostuhl sitzend launige und bekannte Lieder auf dem Keyboard covert, dazu den ein oder anderen Schwank erzählt und manchmal auch einen Gast mit im Keller hat. Das ist richtig richtig groß.

Das wurde bislang nur getoppt von einer Sendung über "Die Geomantie", in der ein kleines lispelndes Männlein von allerhand Merkwürdigem rund um die Ziffer Elf zu berichten wusste, und sogar an die ein oder andere energiegefüllte Stätte im Taunus reiste, um dort zu drehen. Die Visualisierung der Energieströme wurde dann nachträglich eingefügt, was der Episode im Wald den Charme eines Beasty Boys Videos gab.

Ich liebe den Offenen Kanal.