Ich war vorhin shoppen auf der Suche nach einem kleinen Schloss, mit dem ich den Reissverschluss meiner Reisetasche verschliessen kann; anscheinend habe ich das Originalschloss verschlampt. Da demnächst (und angesichts des momentanen Schneefalls in den Alpen garnicht so sehr lange hin) mal wieder ein Trip ansteht, brauche ich also Ersatz.

In der Koffer- und Taschenabteilung eines Kaufhauses wurde ich fündig, diverse Schlösser in verschiedenen Ausführungen, Formaten und Preisklassen sind zu haben. Aber was ich bislang nicht wusste: Es gibt Schlösser, die speziell für Reisegepäck in die USA geeignet sind. Die werden auch so beworben und deren Besonderheit ist: Sie besitzen eine Hintertür für den Amerikanischen Zoll. Man stelle sich das vor: Ein Schloss, das neben dem normalen Verschluss noch einen weiteren hat, der offenbar mit einem genormten Nachschlüssel zu öffnen ist.

Denn, und auch das war mir bislang nicht bewusst, in die USA darf nur unverschlossenes Gepäck eingeführt werden. Diese speziellen Schlösser sollen also verhindern, dass amerikanische Sicherheitsbeamten das Gepäck gewaltsam öffnen und dabei das Schloss zerstören.

Wieder was gelernt. Da kann also Hinz und Kunz mit einem entsprechendem Schlüssel in meinem Gepäck wühlen und ich merke es noch nicht einmal, weil es ja keine Spuren an dem Schloss gibt. Toll. Achso, aber es sind ja staatlich legitimierte Hinz und Kunz, das ist natürlich was anderes. Aber wer weiss, wer sonst noch so alles so einen Schlüssel besitzt?

Ich fand es vor zehn Jahren ja schon übertrieben, dass ich meinen Apfel am Bostoner Fughafen vor den Augen der Zöllner wegwerfen musste, und auch die Fragen zum wohin und vor allem warum meiner Reise gingen mir schon gehörig auf den Sack.

Aber da standen die zwei Türme ja auch noch.