Gerade im Font-Blog entdeckt: Ein kurzer Abriss zur Geschichte des "Peace-Zeichens", das vor 50 Jahren als Logo für die Campaign For Nuclear Disarment entstand:

(...) Das umgedrehte V in einem Kreis, der durch eine vertikale Mittellinie geteilt wird, entwarf der Friedensaktivist Gerald Holtom, im Zivilberuf Textildesigner. Zunächst wollte er ein Kreuz für Plakate und Spruchbänder verwenden. Erst im letzten Moment entschied er sich für ein Symbol ohne religiösen Hintergrund. Wie Holtom sich erinnerte, brachte er das Signet am 21. Februar 1958 zu Papier, wobei es eine ganz banale Bedeutung hatte (...)

(bei einem "Friedensaktivist" von "Zivilberuf" zu reden, entbehrt nicht einer gewissen Komik)

Ich glaube, ich hatte "mein" erstes Peace-Zeichen im Alter von 10 Jahren auf ein altes weisses Hemd gemalt, als wir zu Fasching "als Hippie" verkleidet waren, was im Wesentlichen darin bestand, sich ein altes Hemd aus dem Bestand der Eltern zu organisieren, es mit allerlei Kram voll zu malen und unten und an den Ärmeln fransig einzuschneiden. Zwei Jahre später gingen wir dann "als Punk", was sich eigentlich nur durch die etwas derbere Bemalung des Hemdes und das Hinzufügen von Sicherheitsnadeln an Nase, Mund und Ohr (natürlich nicht durchgesteckt, sondern entsprechend abgeknipst, dass es so ausieht als ob...) von "als Hippie" unterschied.

Lustigerweise reflektierten wir damit eine viel tiefsitzendere Wahrheit, wie mir erst viel später beim Lesen von "Verschwende Deine Jugend [1]" oder "Who's Been Sleeping In My Brain [2]" klar wurde. :-)

Was das nun mit dem Peace-Zeichen zu tun hat? Nichts, fiel mir nur gerade wieder ein.

[1] Teipel, Jürgen: Verschwende Deine Jugend. Ein Doku-Roman über den deutschen Punk und New Wave. Suhrkamp, Frankfurt/Main 2001 (ISBN 3-518-39771-0)

[2] Ammann, Judith: Who's been sleeping in my brain? Interviews Post Punk, Suhrkamp-Verlag, Frankfurt a. M. 1987, ISBN 3-518-11219-8