Und ich. Gestern. Abend. In der Stadthalle Offenbach - zusammen mit noch ungefähr 2000 anderen Nasen.
Der Abend begann erstmal mit einer, nun, merkwürdigen Situation am Einlass. Ich hatte eine Freikarte - für die ich aber Geld bezahlt habe, welches gespendet wird. Also, ohne auf Details eingehen zu wollen, es gibt da den Brauch, dass man, wenn man über den Veranstalter eine Freikarte bekommt, weil man halt irgendwie mit denen verbandelt ist, einen Betrag, den man selbst wählen kann, als Spende bereitstellt. Finde ich eine gute und faire Sache. Also, worauf ich hinaus will: Auf dem Ticket steht oben "Freikarte", aber ich habe dafür fast den kompletten Preis bezahlt, weil es mir das Wert war. Anscheinend hatte aber der Typ, der die Karten abreisst, das Gefühl, eine Freikarte sei nicht true genug, und statt dass er mir die abgerissene Karte wieder gibt, lässt er sie demonstrativ auf den versifften Boden fallen. Als ich ihn verwundert anschaue, sagt er: "Kannste ruhig mitnehmen." Was für ein Schmalhirn. Vielleicht stand er auch deshalb ganz links aussen an der Tür, weil keiner der anderen was mit ihm zu tun haben wollte. Wer weiss.
Ich war keine Minute zu früh in der Halle - Konzertbeginn war um 19h angesetzt und um 18:58 ertönten die ersten Akorde von "Code Of The Road" von Danko Jones, derentwegen ich eigentlich gekommen war. Klar, Motörhead wollte ich auf jeden Fall auch sehen, aber Danko Jones Live ist immer ein Erlebnis. Und so freute ich mich, dass ich einen ziemlich guten Platz in Bühnennähe hatte, die Halle noch nicht ganz so voll wie dann später war und ich mit Danko und seinen Buben eine Party feiern durfte. Trotz der widrigen Umstände (früher Beginn, schlechter Sound) rockte die Band durch das Set und hinerliess bei allen Anwesenden ein breites Grinsen im Gesicht. Vom Danko-Basser habe ich mir ein paar Moves abgekuckt, harhar, mal schauen, ob ich die ins Motörblock-Set integriert bekomme. Bei Danko Jones begab sich auch die lustigste Band-Publikum Situation des Abends. Nach einigen Geplänkeln mit "Are you ready to rock" "Yeah!" "I can't hear you" "YEAH!" schnatterte Danko dann irgendwann davon, dass das Set ja bislang von Sex handelte, worauf die Halle erstmal "Yeah!" beisteuerte. Danach entspann sich folgender Dialog (sinngemäss):
Danko: "This next song is about Oral Sex!"
Halle: "Yeahhh!!" (irgendwo leiser: "Blowjob!")
Danko: "Yeah well, its not what you think...!"
Halle: "Yeaaaah?!"
Danko: "It's not about a Blowjob..."
Halle: "Yeaaahhh!!!!" (ziemlich laut)
Danko: "... it's about cunilingus!"
Halle: "." (Stille)
Da bin ich vor Lachen zusammengebrochen und hätte fast verpasst, wie Danko dann den Cunilingus als "when a guy gives a blowjob to a girl" und schliesslich "a vagina-job" erklärte, was dann endlich die Halle zu einem, na, genau, "YEAH!!!" animierte und die Band endlich zu "Lovercall" durchstartete.
Sehr lustig. :-)
Nach Danko waren dann Saxon an der Reihe, die, ich gebe es offen zu, mich nicht sonderlich beeindruckten. Wahrscheinlich bin ich eben wirklich nicht true genug. Ein für mich relativ eintöniger, langweiliger NWoBHM-Brei. Der Gig hoppelte so an mir vorbei, einzig nervend ist mir in Erinnerung geblieben, dass der Sänger ziemlich fies ins Mikro gepfiffen hat bei einem der ersten Songs, das geht garnicht.
Und zu guter Letzt noch Motörhead. Da kann ich leider garnichts objektiv beitragen. Hey, das ist Motörhead. "Good evening. We're Motörhead. We play rock'n'roll." Und los gehts. Es ist laut, klar. Lemmy macht Ansagen, die kaum einer versteht, auch klar. Phil spielt irgendwann ein wunderschönes Gitarrenintro, was so garnicht zum Rest passen will und wird kurz darauf wieder in den Riff-Fleischwolf geworfen. Mikkey spielt irgendwann die Mutter aller Schlagzeugsoli. Weil man auch auf die älteren Fans in den hinteren Reihen mit Sehschwäche Rücksicht nimmt, gibt es links und rechts von der Bühne, die mittlerweile unter unzähligen Marshall-Fullstacks fast zusammenbricht, Leinwände, die die Band bei der Arbeit zeigen, aus verschiedenen Perspektiven. Die beeindruckenste zeigt Mikkey und die Drums von oben - ich habe bei ca 11 Becken aufgehört zu zählen. Ähnlich beeindruckend waren nur noch die Stickereien auf Lemmys Cowboystiefeln, die konnte man aber immer nur kurz erkennen. :-) Und ich glaube, Lemmy ist der einzige Mann über sechzig, bei dem ein "Rock Out With Your Cock Out!!" nicht peinlich ist. Motörhead. They play Rock'nRoll. Aber hallo!
Alles in allem ein guter Abend. Und heute früh pfeifen meine Ohren, trotz Gehörschutz und ein wenig Kopfweh habe ich auch. Beste Voraussetzungen also, um heute abend mit pøpsicle den Clubkeller zu rocken... :-)
Eine Reaktion zu “Rrrrrrock: Danko Jones - Saxon - Motörhead.”
ja rischdisch... "I eat pussy! A LOT!"
und wir alle wissen das war kein scherz!!! ~:o)=)
freitag liegt die messlatte hoch für ace of spades und bomber...
und danke das du die cowboysstiefel erwähnt hast ;o)
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