Gute und wertvolle Tips, wie man das Verhältnis Designer/Kunde für beide Seiten befriedigender gestaltet.
Your design sucks! from Paul Boag, via nerdcore via praegnanz
Das werde ich mir jetzt jeden Tag ansehen, solange, bis es endlich funktioniert mit dem gegenseitigen Respekt und dem Arbeiten mit dem Kunden und nicht für den Kunden. Nie wieder "ich will es aber blau", wenn man sich in langen Prozessen für "rot" entschieden hat. :-)
Nachtrag
Nach einmal drüber schlafen hier noch meine Überlegungen dazu, die ich gerade als Kommentar bei René eingestellt habe:
(...) Gute, richtige und wichtige Tips, die der Paul da verteilt. Genau das wurde mir schon vor beinhahe 20 Jahren im Studium eingetrichtert, genau das ist so einleuchtend und was könnte es so einfach sein. Warum funktioniert es dann aber nur so selten? Warum haben, wie Michael richtig sagt, wohl weltweit viele Designer das gleiche Problem?
Ich glaube, es ist eine Frage des Standings, eine Frage, wie man vom Kunden wahrgenommen wird.
Paul Boag sagt es ja auch beim Abschnitt über die Methodology; man muss als Experte wahrgenommen werden, auf gleicher Augenhöhe mit dem Kunden arbeiten, nicht für den Kunden.
In der Realität ist es aber so, dass die meisten Designer in kleinen Agenturen oder Selbständige eben nicht als Experten oder Partner des Kunden von diesem wahrgenommen werden, sondern als Auftragnehmer, die bitteschön es so machen sollen, wie der Kunde es gerne möchte - der dann meistens schon “solution-focussed” ist. Ich will es rot, nicht grün. Und jetzt mache es bitte so.
Ich habe es sehr sehr oft erlebt, dass ich viel zu spät im Entwicklungsprozess zu einem Projekt stosse, wenn viele wichtige Entscheidungen schon gefallen und in den Köpfen gesetzt sind - und ich soll es dann nur noch “schön” machen. Und das bitte möglichst schnell und günstig. Wenn ich ein Angebot für eine komplette Website kalkuliere und den prototypischen Ablauf, wie Paul Boag ihn beschreibt, mit einbeziehe, komme ich in Regionen, die kaum ein Kunde zu zahlen bereit ist, wenn er die vermeindlich gleiche Website auch viel günstiger beim Umschuler von nebenan bekommt. Lustigerweise gibt es diese Probleme immer “nur” bei Gestaltungsfragen - sobald man mit der Technik, der Umsetzung zutun hat, jaha, da ist man auf einmal der Experte und es wird auch viel seltener über Preise und Stundensätze dikutiert. Aber Ästhetik, Design im eigentlichen Sinne und Strategie? Da kann auf einmal jeder mitreden, und im übelsten Fall heisst es dann bei der Präsentation, ja, es ist alles so, wie wir es besprochen haben, ich verstehe auch, was das soll, aber mir gefällt es einfach nicht. Ich will rot. Nicht grün.
Oder ich habe das mal meiner Frau/Tocher/dem Hund des Nachbarn gezeigt (die haben auch studiert/sind in der Branche/verstehen was davon), und wir finden dass… oder, ebenfalls schon erlebt, in einem eigentlich ziemlich gut und professionell aufgestellten Projektteam wird auf einmal der eigene Sohn aus dem Hut gezaubert, der das Ganze dann für XX macht (da braucht der nur nen Nachmittag für, der kann das mit dem Flash, wenn es Ihnen nicht mehr in den ursprünglich gedachten Aufwand reinpasst…)
Aber dennoch: Das Video ist wirklich gut und die Tips sind alle richtig und wichtig, aber meiner Erfahrung nach bei den meistens Kunden/Projekten, die die “kleinen” so bekommen, vergebens.