In der taz-online ist ein Interview mit Michael Rotert (Vorstandsvorsitzender des Verbandes der deutschen Internetwirtschaft, eco e.V.) erschienen, der doch ziemlich deutlich Stellung gegen das Netzsperrengesetz bezieht, wie ich finde:

[...] Den missbrauchten Kindern ist nicht damit gedient, dass eine Frau von der Leyen sich hinstellt und erzählt, wie wunderbar die Sperren funktionieren. Mit jungen Abgeordneten wird sich aber sicher auch das Verhältnis zum Internet mit der Zeit ändern. Nur heute weiß die Politik noch nichts mit dem Internet anzufangen. Bestes Beispiel ist der aktuelle Wahlkampf: Anstatt kreativ zu sein, stellen viele Politiker ganz platt nur das ins Netz, was sie auch in gedruckten Prospekten veröffentlicht haben.
Die Netzcommunity fürchtet, dass die einmal errichtete Infrastruktur missbraucht werden könnte, etwa zum Sperren anderer missliebiger Inhalte vom Killerspiel über die Raubkopie bis hin zu politischen Inhalten. Teilen Sie die Befürchtungen?
Dies ist zumindest jetzt schon die Forderung einiger Politiker, die noch ein Wahlkampfthema suchen, obwohl das Gesetz sich ausschließlich gegen Kinderpornografie richtet. Aber die Vergangenheit hat ja schon bei den Daten der Autobahnmaut gezeigt, dass die Politik auf dem Standpunkt steht, "was interessiert mich mein Geschwätz von gestern". Dies gilt insbesondere für die Zeit nach der Wahl. [...]

Da schau her.