Ziemlich genau eine Woche, nachdem mein Macbookpro den Dienst quittierte, gibt es gute Neuigkeiten in der Sache: Apple wird den Rechner auf Kulanz reparieren.

Tatsächlich lässt es sich nicht "hart" beweisen, dass der Komplettausfall des Mainboards durch den Fehler des Nvidiagrafikchips ausgelöst wurde, aber alle Anzeichen sprechen dafür. Leider sind die Servicetechniker angehalten, wirklich nach Schema F vorzugehen: Es gibt offenbar eine externe Festplatte, auf der ein spezielles Diagnoseprogramm (von Nvidia?) installiert ist. Der Rechner wird von dieser Platte gestartet, das Programm liest die Hardwarefehlercodes aus und wenn darin der Grafikchip auftaucht, ist der Rechner im Rahmen der verlängerten Garantie zu reparieren.

Lässt sich der Rechner aber nicht von der externen Platte starten, dann kann auch keine Diagnose durchgeführt werden - und somit wird davon aus gegangen, dass es nicht der Nvidiachipfehler ist. Vor genau diesem Dilemma stehen ziemlich viele Besitzer dieses Rechners.

Nach diversen Terminen mit Technikern und zig Telefonaten mit der technischen Hotline von Apple bekam ich am Donnerstag einen Rückruf (!) von Apples Customer Relations - das sind die, die einen Vorgang nicht ausschliesslich technisch betrachten müssen. Und siehe da, unter Einbeziehung aller zuvor gemachten Aussagen, angesichts der Tatsache, dass ich zuvor ergebnislos zum "Genius Bar" im Applestore geschickt wurde, und unter Berücksichtigung der Tatsache, dass der Rechner, abgesehen davon, dass man ihn nicht extern starten kann, alle Anzeichen des Nvidiafehlers zeigt - angesichts all diesem und dem hohen Frustpotential der gesamten Erfahrung macht Apple eine Ausnahme von der oben beschriebenen Schema-F Geschichte und mein Rechner wird gerade repariert.

Das ist genau das Verhalten, was ich mir gewünscht hatte. Ich bin froh, dass Apple hier bereit ist, auch mal die "User Experience" eines einzelnen Kunden in die Waagschale zu werfen.
Schade, dass man, um diesen Punkt zu erreichen, erst so viele "geht nicht, tut uns leid" Stationen durchlaufen muss, weil alle Kommunikationspunkte mit dem Konzern zunächst nur über die Servicetechniker und/oder den technischen Support laufen, die den oben beschriebenen strikten Auflagen unterliegen. Auf der (deutschen) Apple-Homepage sucht man vergebens nach einem "Customer Relations" Kontakt.