Denn natürlich habe ich null Einfluss auf das Weltgeschehen, nur auf meinen eigenen Umgang damit. Letzten Endes führt mir jeder Tag auf Twitter, jeder tägliche Blogeintrag nur meine eigene Hilflosigkeit vor.

Das schreibt Kiki als Teil einer umfangreichen Antwort auf meine Frage gestern, was zur Hölle eigentlich gerade los ist, dass Menschen mit Blogs diese vermehrt als Belastung empfinden. Christian kommentierte gestern, und beiden Antworten ist zu entnehmen, dass da eine Verantwortung, eine gefühlte Schwere, ins Spiel kommt… ich frage mich schon länger, ob wir Webmenschen wohl langsam daran kaputt gehen, dass alle irgendwie zur Marke mutieren.

Gerade bei "Blogs" im alten Stil, also dieser "ich schreib da was mir durch den Kopf geht" Kram, nicht die Themen, Nischen- oder Experten"blogs", nein, also genau die, die "früher" mal die Blogosphäre so interessant machten, die, wo man meint, die Personen dahinter zu erkennen -- genau da wird es mit der hochgejazzten Aufmerksamkeitshysterie, gerade auch bei den eigentlich unlösbaren Themen, brenzlig. Weil, es gibt ja anscheinend keine Zwischentöne mehr, nur noch absolute Standpunkte. Lets agree to disagree ist nicht mehr. Ich mag Dich, aber Deine Meinung zu Punkt X ist scheisse, also lösch' Dich.

Will man sich da angreifbar machen? Und dann noch mit De Domain und Impressumspflicht? Wo let the Dox aus? Hm, nope, I don't think so.
Und da ist sie also, die Schere im Kopf. Meh.